Gedankenbilder - Visionen die im Kopf gemalt werden

Bilder und Visionen.

Weiß in Weiß - Fläche zur Fläche

Patti Wolfsohn Oschersleben
Gedankenbilder - einfach sich blitzartig verändernde Farbflächen und Strukturen (manchmal mit Anleihen an realistisch existierende Inhalte), die im Kopf entstehen. Im wirklichen Sinne "eigene Bilder". Oder auch nur "Visionen" davon.
Die können nicht abgebildet werden, diese Gedanken-Reflexionen entziehen sich der Dokumentation durch ihre permanent wechselnde Materialität und Flüchtigkeit. Ich habe die zwar nicht immer vor Augen, aber ich kann mich sehr gut darauf konzentrieren.
Ich kann sie hervorrufen wenn ich vor der weißen Leinwand stehe, ich projiziere die Bilder gedanklich auf die Leinwand, und gehe dabei immer tiefer in alle Einzelheiten. Bildaufbau und Farben, die Farbwerte und die Art der Farben, bis in ganz feine Farbverläufe - alles kommt zusammen in meinen Gedanken.
Und wenn ich dann male kommt natürlich ein Bild zustande, aber eben nicht das Bild, das ich mir in Gedanken vorgestellt habe, und schon gar nicht so ein Farbverlauf.

Manchmal lasse ich es dann so wie es geworden ist. Kann ja trotzdem ein schönes Bild geworden sein, manchmal übermale ich aber alles wieder Weiß. Kann auch durchaus bei einem spannenden Ansatz mal so bleiben als Weiß in Weiß Malerei und zum betrachten in flüchtigen Augenblicken, bei verschiedenen Lichtverhältnissen, aus allen möglichen Positionen - mit starkem Nachbarbild oder auch als wandbeherrschendes Instrument zur Erkenntnis  ob die malerische Reise von der Fläche zur Fläche gelungen ist - oder eben nicht.
In der Regel also beginne ich von Neuem, dann sind die ursprünglichen Wurzeln des Bildes aber schon deutlich in den Hintergrund geraten.

Mein Tipp: gar nicht erst mit der Malerei anfangen, sondern die "Bilder" als Referenz für flüchtige Visionen behalten.

Weiterer Kommentar:

Bilder aus der Gedankenwelt ?

Ich kann den Zusammenhang des Begriffs mit den Bildern in der Website überhaupt nicht erkennen, und auch ansatzweise nicht nachvollziehen.
Zunächst hätte ich vermutet, dass das projizierte individuelle Inhalte aus der Gedankenwelt seien, aber natürlich sehe ich das so etwas nicht sein kann, es sind natürlich ganz reale Abbildungen, mit bekannten Farben und Formen.
Wenn die Bilder in diesem Sinne gemeint wären, dann wären natürlich alle (?) Bilder dieser Welt Gedankenbilder. Vielleicht hat der Autor den Begriff auch nur unreflektiert gewählt, aber möglicherweise spielt er doch mit dem von Max Weber geprägten Begriff. In diesem Fall wäre das denn doch schon eine sehr mutige Herangehensweise.

Leider findet man keinen Hinweis in der Website auf solche Zusammenhänge. Für mich sind das einfach esoterische Bildsel, also solche, die man des Öfteren sieht in esoterischen Gemeinden oder Gruppenräumen. Obwohl, das Bild vom Schamanen gefällt mir schon. Nur ist es eben real gemalt - oder vielleicht doch nicht? Man kann sowas ja auch mit Grafikprogrammen machen.
Aber Fakt ist, dass es einen klaren und konkreten Inhalt zeigt, der also nicht sich ständig - zumindest in Nuancen - ändert wie es in Gedanken erzeugte Inhalte täten, und auch ganz sicher nichts mit dem "Idealtypus" von Max Weber zu tun hat.

Kommentar von Heide-Rose Müller aus München zum inzwischen gelöschten Artikel "Gedankenbilder" der sich auf den Idealtypus - einen zielgerichtet konstruierten Begriff, der Anteile der sozialen Wirklichkeit definiert - bezieht. Der Begriff wurde von Max Weber in die Soziologie eingeführt.

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